Aktuelles

10.03.2022

Streikankündigung des Marburger Bundes ist unangemessen

 

Angebot einer Corona-Sonderzahlung der Arbeitgeber wurde bereits im Dezember 2021 vom Marburger Bund ausgeschlagen/Streiks spiegeln nicht den Verhandlungsstand wider/VKA ist weiterhin gesprächs- und verhandlungsbereit

Berlin. Die Tarifverhandlungen für die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern sind nach sechs Verhandlungs- und Sondierungsrunden noch immer ohne Ergebnis. Die heutige Streikankündigung durch die Gewerkschaft Marburger Bund ist für die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) nicht hinnehmbar und unangemessen.

Dazu Wolfgang Heyl, Verhandlungsführer der VKA und Vorsitzender des Gruppenausschusses der VKA für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen: „Was uns der Marburger Bund vorwirft, ist nicht zutreffend und an den Haaren herbeigezogen. Bereits mit dem Angebot vom 16. Dezember 2021 haben die kommunalen Arbeitgeber eine Corona- Sonderzahlung von 1.200 Euro auf den Tisch gebracht. Der Marburger Bund hatte nicht nur das gesamte Angebot, sondern explizit auch eine Corona-Prämie für die Ärztinnen und Ärzte abgelehnt und war auch nicht bereit, hierüber weiter zu diskutieren. Es hat überraschenderweise viel Aufwand gekostet, die Gewerkschaft in den letzten Sondierungsgesprächen überhaupt von den Vorteilen einer solchen Prämie zu überzeugen. Die VKA hatte ihr Angebot einer Corona-Sonderprämie sogar noch auf 1.500 Euro erhöht. So wäre der Rahmen einer steuerfreien Prämie ausgereizt gewesen. Der Marburger Bund hat es selbst zu verantworten, dass es keine steuer- und sozialversicherungsfreie Corona- Sonderzahlung mehr geben kann, weil er nicht die erforderliche Einigungsbereitschaft gezeigt hat.“

Auch im Rahmen der Sondierungsrunden, die in den beiden vergangenen Wochen stattfanden, haben die Sozialpartner intensiv über die Themen Ruf- und Bereitschaftsdienste sowie freie Wochenenden gesprochen und Lösungen gesucht. Die VKA hat dabei deutliches Entgegenkommen bei allen Themen signalisiert und mehrere entsprechende Vorschläge unterbreitet. „Wir wollten ein Gesamtpaket mit neuen Regelungen zu Ruf- und Bereitschaftsdiensten sowie freien Wochenenden, linearen Entgelterhöhungen, einer angemessenen Laufzeit und einer zusätzlichen Corona-Prämie vereinbaren. Der Marburger Bund sah sich jedoch bedauerlicherweise hierzu nicht in der Lage“, zeigt sich Wolfgang Heyl enttäuscht. „Es kann nicht im Sinne der Ärztinnen und Ärzte sein, wie der Marburger Bund nun agiert. Darüber hinaus verkennt die Gewerkschaft die Lebenswirklichkeit angesichts wieder steigender Corona-Zahlen und die Tatsache, dass mit dem Krieg in der Ukraine nun zusätzliche Belastungen durch Kriegsversehrte auf die kommunalen Krankenhäuser zukommen werden.“

Die VKA hat in den letzten Gesprächen deutlich gemacht, dass sie weiterhin verhandlungsbereit ist. Wolfgang Heyl: „Wir hatten den Eindruck, dass wir auf einem guten Weg sind, um letztlich zu einer Tarifeinigung zu kommen. Die angekündigten Streiks spiegeln nicht den derzeitigen Verhandlungsstand wider. Daher fordern wir den Marburger Bund auf, Streiks zu unterlassen und wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“ Weitere Informationen zur Tarifrunde finden Sie unter: http://tarifrunde-aerzte.vka.de/

Presseinformation der VKA vom 10. März 2022


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