Erster Austausch der Positionen / VKA kritisiert überzogene Forderungen: "Mehrkosten von 320 Millionen Euro sind nicht finanzierbar!" / Fortsetzung am 17. Oktober 2016
Düsseldorf. In der Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften heute zu einem Auftakttermin getroffen. Es war ein erster Austausch der Positionen von VKA und Marburger Bund.
Der Marburger Bund fordert für die 52.500 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern 5,9 Prozent mehr Gehalt. Insgesamt ergeben die Forderungen ein Kostenvolumen von rund 320 Millionen.
"Für die kommunalen Krankenhäuser sind solche Kostensteigerungen in keiner Weise darstellbar. Die geforderten Tariferhöhungen sind durch die aktuelle Krankenhausfinanzierung nicht im Ansatz gedeckt", so Joachim Finklenburg, Verhandlungsführer der VKA.
Die VKA hat außerdem die notwendige Anpassung der betrieblichen Altersversorgung der Ärztinnen und Ärzte angesprochen. "Um die Zusatzversorgung langfristig finanzierbar zu gestalten, müssen wir dringend Veränderungen vornehmen. Die Annahmen, auf deren Grundlage die Tarifverträge abgeschlossen wurden, sind überholt. So sind beispielsweise die Zusatzrenten durch die stetig steigende Lebenserwartung länger zu zahlen als ursprünglich kalkuliert", sagte Manfred Hoffmann, Hauptgeschäftsführer der VKA.
Die VKA zeigte sich zum Auftakt generell verhandlungsbereit. "Wir streben einen Tarifabschluss an, der die eingeschränkten finanziellen Spielräume der Krankenhäuser angemessen berücksichtigt", sagte VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann in Düsseldorf. Man sei auch arbeitgeberseitig daran interessiert, dass die Gehälter der Ärztinnen und Ärzte weiterhin attraktiv bleiben und die Beschäftigten angemessen an der allgemeinen Tarifentwicklung teilhaben, so Hoffmann weiter. Dies ist aber im geforderten Umfang nicht finanzierbar.
Die Verhandlungen werden am 17. und 18. Oktober in Düsseldorf fortgesetzt.